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Das Projekt wird gefördert von:

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Zwangsadoptionsstudie

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Das Zeitzeug:innenportal

Unsere vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat geförderte Studie „Zwangsadoptionen in der DDR/SBZ in der Zeit von 1945 bis 1989“ ist auf der Suche nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die mit uns ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Bezug auf das Thema teilen wollen. Wir wollen besser verstehen, wie die Abläufe und Strukturen im Kontext von Zwangsadoptionen gestaltet waren und die Perspektive von Kindern, Eltern und betroffenen Familien beleuchten.
Dazu möchten wir persönliche Gespräche führen und sind deshalb auf der Suche nach Betroffenen, die Erfahrungen mit dem Thema Zwangsadoption in der DDR/SBZ gemacht haben. Dies können zum einen betroffene Kinder und Eltern sein, die von Zwangsadoption in der DDR/SBZ zwischen 1945 und 1989 betroffen sind, aber auch Adoptiveltern, andere Verwandte oder Personen, die Zeuge/Zeugin von Adoptionsverläufen geworden sind. Wenn Sie Interesse daran haben Ihre Erfahrungen mit uns zu teilen, melden Sie sich bitte über unser Zeitzeugenportal oder die dort angegebenen Kontaktdaten bei uns

Wir danken Ihnen für ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen zu teilen. Alle Angaben, die Sie machen sind freiwillig und werden vertraulich behandelt.

 

Forschungsprojekt

Das DIH erforscht gemeinsam mit Partner: innen eines wissenschaftlichen Verbundes politisch motivierte Zwangsadoptionen in der DDR.

Es wird für eine Dauer von 36 Monaten mit rund 970.000 Euro vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert.

Beginn: 1.7.2022
Ende: 30.6.2025

Dabei sollen die Umstände von Zwangsadoptionen aufgearbeitet und die verschiedenen Definitionen des Begriffs der Zwangsadoption noch einmal diskutiert, an neuem Material überprüft und im Fokus verschiedener Wissenschaftsdisziplinen entfaltet werden.

Politisch motivierte Adoptionsverfahren in der DDR standen vielfach in Zusammenhang mit politischer Haft, Ausreise oder anderweitiger politisch motivierter Repression gegen die leiblichen Eltern.

Das Forscherteam ist interdisziplinär aufgestellt und besteht u.a. aus Sozialethikern, Erziehungswissenschaftlern, Juristen, Psychologen und Medizinhistorikern unterschiedlicher Universitäten und Institute.

Neben Recherchen in einschlägigen Aktenbeständen plant das DIH u.a. auch die Entwicklung eines eigenen Zeitzeugenportals in Form einer Homepage.

Nach intensiven Vorarbeiten, denen auch zwei Gesetzesänderungen vorausgegangen sind, um die rechtlichen Voraussetzungen für den Zugang zu den Akten der DDR Jugendhilfe zu schaffen, konnte das  Projekt zur Erforschung politisch motivierter Zwangsadoptionen in der DDR nun beginnen.

Mit dem Start setzt das BMI den Beschluss des Deutschen Bundestags um.

Forschungsmethoden

Es kommen quantitative und qualitative Methoden der empirischen Forschung sowie Methoden der Hermeneutik zum Einsatz.

Beispiel Fallstudien:

  • Auswahl von verschiedenen Adoptionsfällen (regionale Verteilung, Einrichtungstyp, Träger)

  • Archivzugang & Kooperationsbereitschaft überprüfen

  • Erarbeitung eines mehrteiligen Erhebungsbogens für alle Bereiche der Querschnittsanalysen einschließlich Kategorien- und Fragenrasters, die Festlegung der Stichproben (Größe, Auswahl) und die Kriterien für Einzelfallanalysen

  • Erarbeitung eines leitfadengestützten Interviews

  • Vor Ort: Stichprobe ziehen (Zeitraum, Umfang), Erhebung Pre Test: Die Durchsicht und Auswertung erfolgt nach einer der jeweiligen Archivlage angepassten Methodik der qualitativen Hermeneutik/objektiven Hermeneutik, d.h. Durchsicht und Bearbeitung bis zur Sättigung der vorangestellten Fragen

  • Überprüfung der Fragestellungen Anpassung der Kategorien und Fragen des Erhebungsbogens & Erweiterung der Datenbasis

  • Durchführung leitfadengestützter Interviews als Teil partizipativer Forschung mit Zeitzeugen

Der Begriff "Zwangsadoption"

Bisher gibt es keine allgemeinverbindliche „offizielle“ Definition für den Begriff der „Zwangsadoption“ Sie zu finden wird u.a. Gegenstand unserer Studie sein.

In der bereits vorliegenden Vorstudie über die „Dimension und wissenschaftliche Nachprüfbarkeit politischer Motivationen in DDR-Adoptionsvermittlungsverfahren, 1966-1990“ wurden „politisch motivierte Adoptionen in der DDR“ wie folgt umschrieben:

„Die „politisch motivierte Adoption in der DDR“ ist die staatliche Maßnahme der Herausnahme eines oder mehrerer Kinder aus einer Familie und deren Wiedereingliederung in eine andere Familie gegen den offensichtlichen Willen der leiblichen Eltern, wobei die Ahndung von Verhaltensweisen der Eltern, die offenkundig nicht das Wohl des betreffenden Kindes gefährdeten, das zentrale Motiv dieser Maßnahme darstellte“ (s. S. 47 der Vorstudie)

Vorstudie:

 

 

Auskunft und Vermittlung

Die ZAuV zeigt Möglichkeiten für zielgerichtete, auf den Einzelfall abgestimmte Recherchen sowie passgenaue Beratungsangebote bei den bestehenden Behörden und Einrichtungen auf.

Nach Abschluss der bereits im letzten Jahr durchgeführten umfangreichen konzeptionellen Vorarbeiten, ist beim Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) Anfang des Jahres 2021 die Zentrale Auskunfts- und Vermittlungsstelle (ZAuV) eingerichtet worden.

Ziel der ZAuV ist es, auf den Einzelfall abgestimmte Recherchemöglichkeiten aufzuzeigen und im Sinne einer „Lotsenfunktion“ zielgerichtet die jeweils in Betracht kommende Behörde oder Einrichtung zu benennen.

Es können Informationen erhalten werden zu bestehenden (regionalen) Beratungsstellen und Ansprechpersonen, möglichen behördlichen Recherchen zu weiteren biografischen Klärungen sowie den rechtlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine Auskunftserteilung oder Akteneinsicht bei Behörden.

Adoptierte, leibliche Eltern von Adoptierten, Adoptiveltern, sowie Geschwister oder sonstige Verwandte können sich an die ZAuV wenden.

Jeder, der an der Thematik interessiert ist und sich über den Stand der Aufarbeitung von politisch motivierten Adoptionen auf Bundesebene informieren möchte kann sich darüber hinaus ebenfalls an die Zentrale Auskunfts- und Vermittlungsstelle wenden.

Zentrale Auskunfts- und Vermittlungsstelle:

Prof. Dr. Karsten Laudien
Ethiker

Prof. Dr. Anke Dreier-Horning
Erziehungswissenschaftlerin

Martina Meiselbach
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Annabell Bergander
Studentische Mitarbeiterin

Prof. Dr. Friederike Wapler
Juristin und Rechtsphilosophin

Wibke Frey
Juristin

Prof. Dr. Heide Glaesmer
Psych. Psychotherapeutin

Emelie Compera
´Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin

Prof. Dr. Birgit Wagner
Psych. Psychotherapeutin

Jana Schweiger
Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin

Prof. Dr. Heiner Fangerau
Medizinhistoriker

Dr. Nils Löffelbein
Historiker

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Forschungsteam

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